VERhO

– Versorgung von Menschen mit Rheuma optimieren –

VERhO war ein von Oktober 2017 bis September 2021 vom Innovationsfonds gefördertes Projekt zur Evaluierung einer systematischen Deeskalation der Arzneimitteltherapie von Patienten mit rheumatoider Arthritis.

Was waren die Projektziele?
Ziel von VERhO war es, die systematische Deeskalation von DMARDs bei Patient:innen mit rheumatoider Arthritis in Remission zu erproben. Aufbauend auf VERhO sollte somit langfristig die gezielte Reduktion von Arzneimitteltherapien im Versorgungsalltag implementiert werden. An oberster Stelle steht dabei immer der Erhalt der Remission. Die Patient:innen profitieren von geringeren Nebenwirkungen und einer Stärkung des Selbstmanagements.

Projektpartner
Techniker Krankenkasse (Konsortialführung), mhplus (sowie 14 weitere Krankenkassen), BDRh, Klinik III des Universitätsklinikums Erlangen, Hamburg Center für Health Economics der Universität Hamburg (Evaluation).

Projektumsetzung
In VERhO konnten Patient:innen mit rheumatoider Arthritis eingeschlossen werden, die sich zum Zeitpunkt der Einschreibung seit mindestens sechs Monaten stabil in Remission unter einer Therapie mit csDMARDs / bDMARDs oder tsDMARDs befanden. In Absprache mit den Patient:innen wurden diese in eine von drei Patientengruppen eingeteilt:

  • Patient:innen mit neu erfolgter Deeskalation
  • Patient:innen mit bereits bestehender Deeskalation
  • Kontrollgruppe

Für jede/n Patientenwaren ein Vorbereitungstermin sowie neun Betreuungstermine vorgesehen. Auch Notfalltermine, sowie MRT und Ultraschalluntersuchungen konnten im Rahmen von VERhO abgerechnet werden. Die Dokumentation der medizinischen Daten fand mit Hilfe unserer Software (RheumaDok / RheMIT) statt.
Insgesamt wurden in VERhO 1208  Patient:innen von 26 Praxen rekrutiert.

Evaluation
Es wurden sowohl medizinische als auch ökonomische Zielgrößen evaluiert. In die Auswertungen konnten die Daten von 1.104 Patient:innen einfließen. Die hohe Anzahl der für VERhO rekrutierten Patient:innen zeigte, dass eine systematische Umsetzung der Deeskalation in die Versorgungspraxis grundsätzlich möglich ist.  Bei 93 % der Patienten fand die Deeskalation nicht nach einem festem Schema statt, sondern die Dosisanpassung wurde frei in gemeinsamer Absprache zwischen Arzt und Patient festgelegt. Es konnte gezeigt werden, dass die Deeskalation zu keiner Verschlechterung des Gesundheitszustandes führte (primäre Zielgrößen DAS28-BSG/CRP sowie weitere sekundäre Zielgrößen). Bei den ökonomischen Faktoren ließen sich Tendenzen zu Einsparungen erkennen, diese waren jedoch aufgrund der geringen Beobachtungszahlen bei den Kostendaten nicht signifikant.  Den Ergebnis- und Evaluationsbericht können Sie HIER abrufen.

Beschluss des G-BA
Im November 2022 wurde VERhO abschließend vom G-BA begutachtet. Leider spricht der Innovationsausschuss für VERhO keine Empfehlung für eine Übernahme in die Regelversorgung aus, was mit Limitationen beim Studiendesign begründet wurde. Den vollständigen Beschlusstext finden Sie HIER. Trotzdem verweist der G-BA darauf, dass die Projekterkenntnisse bei der (Weiter-) Entwicklung von Behandlungsstrategien und der Planung weiterer Forschungsprojekte im Bereich der Deeskalationstherapie bei RA berücksichtigt werden sollten.

Weitere Versorgungsmodelle kennen lernen: PETRA 2.0